Ego-Dokumente
Die Gesellschaft veröffentlicht in loser Folge Dokumente aus dem Nachlass Carl Schmitt, die in direkter und indirekter Form Einblicke in Denk- und Arbeitsprozesse des Gelehrten erlauben. Das Besondere an ihnen ist, dass sie nicht auf Inszenierung und Öffentlichkeit berechnet sind. Selbstwahrnehmung und tiefere Persönlichkeitsstrukturen kommen in ihnen mitunter impulsiv und unverstellt zum Ausdruck.
An erster Stelle stehen hier die in Gabelsberger Stenographie geschriebenen Tagebücher, die für den Zeitraum von 1912 bis 1934 transkribiert und in fünf Bänden veröffentlicht sind (I. 1912-1915, II. 1915-1919, III. 1921-1924, IV. 1925-1929, V. 1930-1934). Für die Jahre des Zweiten Weltkriegs ist die Edition in Vorbereitung; das Jahr 1943 liegt jetzt in einer ersten Übertragung aus den Originalseiten der Gabelsberger Stenographie vor. Beispiele mit transkribiertem Text finden sich auf einer eigenen Seite.
Das Glossarium, ein weitgehend klarschriftliches Denktagebuch der Jahre 1947 bis 1958, ist bereits 1991 erschienen, allerdings unvollständig; 2015 wurde diese Ausgabe durch eine vollständige, bereinigte und kommentierte ersetzt. Über die Geschichte und den Stand der Tagebuch-Edition siehe Jahrbuch für Internationale Germanistik (2020).